Shooting Ramirez: Eine Prise Pulp Fiction, Breaking Bad und ganz viel Retro

Der Schreiber & Leser Verlag hat letztes Jahr mit „Shooting Ramirez: 1 Akt“ einen ganz besonderen Comic auf den deutschsprachigen Markt gebracht. Dass diese Review erst jetzt erscheint, ist eine Schande. Denn dieser Comic – Achtung SPOILER – ist grosses Kino. Ganz grosses Kino. 

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Credits: Schreiber & Leser Verlag

Im letzten Frühsommer brachte Kult-Regisseur Quentin Tarantino seinen neunten Film „Once Upon a Time in Hollywood“ in die Kinos. Nur ein paar Wochen nach Kinostart kam auch „Shooting Ramirez: 1. Akt“ auf den Markt. Kein Film, keine Serie, sondern ein Comic aus Frankreich, der glatt aus Tarantinos Händen stammen könnte. Der Mann hinter der Idee ist der Franzose Nicolas Petrimaux.

Die Handlung

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Credits: Schreiber & Leser Verlag

Arizona in den späten 80ern. Der Hauptprotagonist Jack Ramirez ist ein Held der ganz besonderen Sorte. Er ist kein Superheld, Star-Footballer oder Schauspieler, sondern ist von der dort ansässigen Firma Robotop der Mitarbeiter des Jahres. Kein anderer repariert Hochleistungsstaubsauger so schnell wie er. Für seine Kollegen ist der stumme Mann mit dem Schnäuzer, dem Wuschelkopf und dem traurigen Hundeblick, der liebevollste Mensch der Welt.

Das sieht ein mexikanisches Kartell bisschen anders. Mit ihm haben sie noch ein Hühnchen zu rupfen, denn sie halten ihn für einen Verräter, einen untergetauchten Auftragskiller. Alles nur ein Missverständnis oder steckt doch mehr dahinter? Schlussendlich hat es nicht nur die Mafia auf ihn abgesehen, sondern auch die Polizei.

Fazit

Zeichner und Autor Nicolas Petrimaux hat mit „Shooting Ramirez“: 1. Akt“ etwas ganz besonderes geschaffen. Der Franzose bringt in die Handlung dutzende klassische Krimi- und Actionelemente ein, gemischt mit ganz viel schwarzem Humor. Es ist nicht zu übersehen, dass er sich von Tarantinos-Werken inspirieren liess und auch eine oder andere Episode von Breaking Bad geguckt hat. Sein flüssiger Schreibstil vereinfacht den Leseprozess, aber seine Liebe zum Detail hält einem auch dabei auf – und das ist gut so!

Liebe zum Detail

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Credits: Schreiber & Leser Verlag

„Shooting Ramirez: 1. Akt“ weiss nicht nur auf Storyebene zu überzeugen, sondern auch  auf zeichnerischen Ebene. Die Panels und das Rundherum ist in einem Vintage-Originaldekor gehalten. Die ausgefeilte Kolorierung und seine detailgetreue Arbeit sind Gold für die Augen. Apropos Gold für die Augen sind auch die Werbungen.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was an Werbungen in einem Comic so speziell ist? Nun ja, die Werbungen gehören zur Story. Der Franzose widmete den Produkten, die auch in der Story vorkamen, ganze Werbeinserate – und das in einem schicken 80er Stil, so wie es sich natürlich gehört. Können Werbungen zu Staubsaugern oder einem 0815 gelben Personenwagen überhaupt geil aussehen? Er beweist es, dass sie es können.

Mehr möchte ich euch aber nicht erzählen. Lasst euch selbst überraschen. Wer mit den Werken von Tarantino was anfangen kann und auf krasse Wendungen wie bei Breaking Bad steht, der wird mit „Shooting Ramirez: 1. Akt“ alles richtig machen.

Shooting Ramirez

Danke an den Schreiber & Leser Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

 

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